Selbstständig und unabhängig lernen ist immanenter Bestandteil des Studiums. Der Übergang von Schule zu Hochschule stellt die Studierenden vor allem in diesem Bereich vor Herausforderungen. Eine eher passive Lernendenrolle und unzureichende Fähigkeiten, Lernprozesse selbstständig zu planen und mit offenen Lernarrangements umgehen zu können, sind zumeist Folgen jahrelanger Schulsozialisation (Heikkiläa & Lonka, 2006). Gelingt der Wechsel zur eigenverantwortlichen Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen nicht, ist bei dem Lehrenden häufig ein Rückfall zur „Verschulung“ zu beobachten. Andererseits zeigen Untersuchungen, dass eigenverantwortliches Lernen besonders Menschen mit hohem Vorwissen, hohem Intelligenzniveau und Erfolgszuversicht leicht fällt (Helmke, 2009). Für wen sollte eigenverantwortliches Lernen in Frage kommen, wenn nicht für die Studierenden an den Hochschulen?